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Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts umgaben Bruneck eine Ringmauer und ein Graben. Im Laufe der Zeit waren Teile der Stadtmauer zu Häusern ausgebaut worden, in denen sich Handels- und Gewerbebetriebe ansiedelten. Im Sommer 1830 wurde der untere Stadtgraben aufgeschüttet. Ein mit Steinplatten abgedeckter Kanal blieb bestehen.

Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts umgaben Bruneck eine Ringmauer und ein Graben. Im Laufe der Zeit waren Teile der Stadtmauer zu Häusern ausgebaut worden, in denen sich Handels- und Gewerbebetriebe ansiedelten. Im Sommer 1830 wurde der untere Stadtgraben aufgeschüttet. Ein mit Steinplatten abgedeckter Kanal blieb bestehen.

Der Zeitgenosse Johann Nepomuk Tinkhauser schrieb dazu 1834: „Durch diese Auffüllung erhielt die Stadt Bruneck […] eine bedeutende Verschönerung, der große Platz, nun mit drey Reihen Bäumen besetzt, gewährte den Bewohnern zur Sommerzeit einen angenehmen Spaziergang.“

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden entlang der neu angelegten Pustertaler Straße nördlich des Grabens zahlreiche repräsentative Bauten. Dazu gehörten das heutige Hotel Post, ein Kreisamt und eine Schule. In dieser sind heute die Mittelschule Karl Meusburger und der Tourismusverein Bruneck untergebracht. Am Graben fanden weiterhin Krämer- und Viehmärkte statt. Bruneck blieb ein stark landwirtschaftlich geprägter Ort. So konnte es geschehen, dass man „auf dem Graben, dem Promenadenplatz der Städter, unter hohen Pappeln zierlich geputzte Damen mit sorgloser Sicherheit zwischen den heimkehrenden Viehherden und deren unanständigen Produkten balancieren sah“, wie 1880 im Pusterthaler Boten stand. Die Entwicklung Brunecks hin zu einer modernen Kleinstadt war trotzdem deutlich spürbar – der Graben ein lebendiges Zeichen dafür.

MEHR WENIGER
Bruneck. Partie am Graben. Ansichtskarte von Josef Werth, Toblach, um 1910. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Bibliothek, Postkartensammlung.